Zuviel Ozon im Bundestag

Berlin (dpa/taz) - Nach dem gesundheitsgefährdenden Ozonanstieg infolge der Schönwetterperiode in den vergangenen Wochen haben die Grünen im Bundestag erneut ein allgemeines Tempolimit auf bundesdeutschen Straßen gefordert. Aus Anlaß einer von ihnen beantragten Aktuellen Stunde verlangte der Abgeordnete Michael Weiß gestern wirksame Sofortmaßnahmen gegen den sogenannten „Sommersmog“.

Als Folge der Sonneneinstrahlung hatten sich in den vergangenen Tagen die Ozonwerte europaweit drastisch erhöht. Sie lagen in der BRD um das Doppelte über dem Richtwert von 120 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft. Ozon belastet vor allem Kinder sowie ältere und an Bronchitis leidende Menschen. Am Boden entsteht es bei intensiver ultravioletter Strahlung, wenn Luftschadstoffe wie Kohlenwasserstoffe und Stickoxide chemisch miteinander reagieren.

Für die SPD rechnete die Abgeordnete Anette Faße vor, daß die Gesamtemissionen an Stickoxiden durch einen sprunghaften Anstieg des Individualverkehrs 1988 um sieben Prozent höher gelegen habe als 1983. Der stellvertretende FDP-Vorsitzende Gerhart Baum forderte, die Ozonwerte in die Auslösung von Smogalarm einzubeziehen und bei Belastungssituationen entsprechend mit Einschränkungen des Individualverkehrs zu reagieren.

Die CDU plädierte für den Einsatz moderner Technik und setzt ansonsten weiter auf freie Fahrt für freie Bürger.

gero