: Klage gegen Transitzufahrt
■ Die Laubenpieper der Marienfelder Kolonie Birkholz sind gegen die neuen Pläne für einen Südübergang am Schichauweg / Furcht vor Autolärm und Abgasgestank
Trotz der vom Senat in der letzten Woche beschlossenen Trassenverlegung wird der neue Transitübergang am Schichauweg vehement von den Laubenpiepern der Kleingartenkolonie Birkholz abgelehnt. Auf einer Veranstaltung beklagten die Kleingärtner am Mittwoch abend die ihrer Meinung nach auch mit einem Lärmschutzwall zu erwartenden Beeinträchtigungen durch Lärm und Abgase. Da die heranführende Motzener Straße durch täglich im Schnitt 17.000 Fahrzeuge schon jetzt voll ausgelastet sei, befürchte man an verlängerten Wochenenden und Feiertagen einen „gewaltigen Rückstau“. Zudem müsse im Ergebnis der Planungsüberlegungen mindestens mit einer Teilräumung der Kolonie gerechnet werden.
Am Montag hat ein Pächter der Kolonie beim Verwaltungsgericht den Erlaß einer einstweiligen Anordnung beantragt. Danach soll das Gericht dem Senat definitiv untersagen, den Zufahrtsweg zum Übergang quer durch die Kolonie zu legen. Die Begründung des Antrags: Bis zum heutigen Tage sei in den Bebauungsplänen des Senats der Übergang mit seinen Zufahrtswegen nicht angeführt. Somit sei es dem Bürger nicht möglich gewesen, etwaige Einwendungen vorzubringen. Zur Umsetzung der Varianten, nach denen die Zufahrt zum Südübergang über das mehrere hundert Meter von der Kolonie entfernte Grundstück des Klärwerks Marienfelde geführt werden soll, gebe es einen „eindeutigen Arbeitsauftrag“ an die Mitarbeiter seines Hauses, sagte dazu der Baustaatssekretär Schneider. Ob die Wasser-Betriebe auf eine geplante Erweiterung des Klärwerks verzichten, sei allerdings noch nicht entschieden. Immerhin hat sich die DDR nach Schneiders Worten inzwischen bereit erklärt, auf der Ebene der west-östlichen Besuchsbeauftragten über einen Ankauf von DDR-Gelände für den westlichen Kontrollpunkt zu verhandeln. „Die Kolonie wird kein Stauraum“, versicherte der Staatssekretär. Der umweltpolitische Sprecher der AL Berger rückte deutlich von der gefundenen Lösung ab. Berger: „Das Problem mit dem Rückstau in der Motzener Straße ist schon ein Punkt, der mir vorher nicht so klar war.“ Am besten sei gar kein Grenzübergang für Autos, so Berger, „sondern die Leute könnten mit der BVG oder dem Rad in die DDR einreisen“.
thok
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen