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Zwangsevakuierung auf den Philippinen fordert hundert Tote

Manila (afp) - Mit dem Tod von rund hundert Menschen, darunter vorwiegend Kinder, endete ein Versuch der philippinischen Armee, die Insel Negros von Rebellen der kommunistischen Neuen Volksarmee (NPA) zu säubern. Nach einem NPA-Angriff auf einen Militärposten auf Negros, bei dem Ende April fünf Soldaten getötet und 16 weitere verletzt worden waren, hatte die Armee in Vorbereitung einer Großoffensive mehr als 35.000 Bauern zwangsevakuiert.

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums wurden die Kinder, die bereits an Unterernährung, Durchfall und Infektionskrankheiten litten, in Auffanglagern untergebracht, die nur unzureichend mit Lebensmitteln und Medikamenten ausgestattet waren. An der anschließenden Offensive gegen die NPA beteiligten sich mindestens 2.000 Soldaten. Verteidigungsminister Ramos hatte in der vergangenen Woche bei seinem Inselbesuch die lokalen Militärkommandanten wegen der mangelnden Vorbereitung der Evakuierung stark kritisiert. Präsidentin Aquino hatte 1987 Verhandlungen mit Vertretern der Kommunistischen Partei über eine Beendigung des seit 20 Jahren andauernden Kampfes aufgenommen. Die Gespräche scheiterten zum einen an den Forderungen der KP nach Beteiligung an der Regierung und Schließung der US-Stützpunkte, zum anderen am Widerstand der Armee.

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