: „Kompetente und flexibele PartnerInnen“
■ Betr.: Artikel „Ambulante Pflege-Assistenz“ taz vom 2.6.1989
Die Erfahrungen drogenabhängiger AIDS-Erkrankter mit der ambulanten Krankenpflege und Versorgung in Bremen sind sicherlich sehr unterschiedlich. Es soll auch nicht verschwiegen werden, daß es Schwierigkeiten in verschiedenen Bereichen gab und gibt; beispielsweise ist die Beschaffung von geeignetem Wohnraum für die Patienten beinahe unmöglich mangels Angeboten und in Ermangelung politischer Unterstützung in diesem Bereich. Ist ein Drogenabhängiger erkrankt, kann eine ambulante Versorgung nur dann erfolgen, wenn für diesen Patienten auch eine Wohnung zur Verfügung steht. Dies ist nur ein Beispiel aus dem breiten Spektrum ungelöster Probleme, die eine Pflege und Betreuung AIDS -Erkrankter Drogenabhängiger im häuslichen Bereich so schwierig machen.
Die Struktur der sozialen Sicherung für diese Patientengruppe ist ganz besonders mangelhaft. Allerdings, und das möchten wir hier richtigstellen, hat sich der Verein „Häusliche Kranken- und Kinderkrankenpflege“ keineswegs aus der ambulanten Krankenpflege bei drogenabhängigen AIDS -Erkrankten zurückgezogen. Im Gegenteil sind wir sehr an einer Entwicklung von Versorgungskonzepten interessiert, um den erkrankten FixerInnen endlos lange Krankenhausaufenthalte ersparen zu können. Bei der Erarbeitung solcher Konzeptionen wird von unserer Seite die patientenzentrierte Krankenpflege und Betreuung in den Mittelpunkt der Überlegungen gestellt.
Für Patienten, denen kaum noch Zukunftsperspektiven offenstehen, verstehen wir uns als kompetente, flexible und engagierte PartnerInnen. Und das versuchen wir immer - auch unter schwierigen Bedingungen - einzulösen.
Gerhard Eiselen
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