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Umweltminister Töpfer stellt deutsch-deutsche Umweltprojekte vor

Bonn (ap) - Sechs Pilotprojekte zur Gewässer- und Luftreinhaltung mit der DDR wurden vom Haushaltsausschuß des Bundestages einstimmig gebilligt. Die Bundesrepublik gibt dafür rund 200 Millionen Mark aus. Es ist geplant, für die Fernwärmeversorgung Magdeburgs ein Heizwerk mit Wirbelschichtfeuerung zu errichten. Da ein Teil der Altanlagen dann überflüssig wird, soll der Schwefeldioxidausstoß um über 10.800 Tonnen pro Jahr zurückgehen. Dies werde die Luft in der BRD und in West -Berlin verbessern, sagte Töpfer. Von den Gesamtkosten von 280 bis 300 Mio. Mark will die Bundesrepublik 30 bis 35 Prozent übernehmen. Außerdem ist beabsichtigt, in Staaken ein kleines Heizwerk mit stationärer Wirbelschichtfeuerung zu bauen, das eine Vielzahl kleinerer „Heizhäuser“ ersetzen soll, die auch die Luft in West-Berlin belasten.

Insgesamt 4.000 Tonnen pro Jahr weniger chlorhaltiger Abfälle in der Elbe versprechen sich die beiden Ministerien von einer Anlage zur Hochtemperaturverbrennung von Medikamentenrückständen im VEB Arzneimittelwerk in Dresden. Durch eine besondere Form der Rauchgasreinigung sollen zusätzliche Luftbelastungen vermieden werden. Mit zwei Membrantrennanlagen sollen aus den Abwässern des VEB Chemische Werke Buna 100 Tonnen Chlorkohlenwasserstoffe und eine Tonne Quecksilber pro Jahr herausgefiltert werden. Noch einmal zwei Tonnen Quecksilber jährlich sollen durch den Bau einer Anlage für die Herstellung von Chlor nach dem Membrantrennverfahren, die eine Amalgam-Anlage in Buna ablösen soll, herausgefiltert werden. Als „heikel“ wertete Töpfer die Aufstellung von neun Meßcontainern zur Erfassung von Schwefel- und Stickstoffdioxid sowie Ozon und Staub auf dem Gebiet der DDR. Es gebe Vorbehalte der anderen Seite, weil damit auch die Bundesrepublik Informationen über die Luft bekomme. Die deutsch-deutsche Zusammenarbeit wird beim Besuch von DDR-Umweltminister Reichelt in Bonn am 6. Juli vertraglich vereinbart.

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