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Ghattas vor der Auslieferung

■ Nach der Rettungsaktion für Klöckner will die Deutsche Bank 600 Millionen Mark von ihm haben

Bern (dpa) - Khalil Ghattas soll an die BRD ausgeliefert werden. Der Besitzer der Schweizer Erdölfirma Gatoil SA hat eine unrühmliche Rolle bei den durch Erdöltermingeschäfte verursachten Millionenverlusten des Duisburger Handelshauses Klöckner + Co. gespielt. Das schweizerische Bundesamt für Polizeiwesen in Bern entsprach nach Mitteilung vom Montag dem bundesdeutschen Auslieferungsbegehren für den Libanesen.

Der 50jährige Ölhändler wird der Anstiftung zur ungetreuen Geschäftsführung zum Nachteil von Klöckner beschuldigt. Er soll einen leitenden Klöckner-Angestellten zu gewagten Termingeschäften im Erdölsektor verleitet haben, die zu Verlusten von 600 bis 700 Millionen Mark geführt hatten. Die Deutsche Bank, die im Oktober 1988 Klöckner mit 400 Millionen Mark vor dem Konkurs gerettet und übernommen hatte, verlangt von ihm die Zahlung von 600 Millionen Mark.

Khalil Ghattas kann gegen die Auslieferungsverfügung des Bundesamtes innerhalb von 30 Tagen Verwaltungsgerichtsbeschwerde einlegen. Der Gatoil-Präsident war am 21. März in Genf aufgrund eines Antrags des Amtsgerichtes Duisburg festgenommen worden. Seine Gatoil -Firma steckt in finanziellen Schwierigkeiten.

Das Handelshaus Klöckner, das von der Deutschen Bank nach der Übernahme in eine AG umgewandelt worden war, wird zum Jahresende ohne die Tochter Klöckner Humboldt Deutz und ohne das „mit Restrisiken behaftete Ölgeschäft“ vom Rohstoffkonzern der VIAG übernommen.

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