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„Ideell geschädigt“

■ BDK feuert Throniker nach Hausverbot

Der konservativ ausgerichtete Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) hat jetzt gegen seinen langjährigen Landesgeschäftsführer Throniker ein Ausschlußverfahren eingeleitet. Seit dem Regierungswechsel ist der Kripo -Hauptkommissar als Pressesprecher bei der Senatsverwaltung für Inneres tätig. Hauptvorwurf des BDK: Throniker habe die Organisation „ideell und materiell geschädigt“, indem er Akten eines Arbeitskreises zur „Massenkriminalität“ vernichtet habe.

Das sieht der Pressesprecher allerdings ganz anders: „Ich habe zehn Jahre ehrenamtlich für den BDK gearbeitet. Vernichtet wurden von mir nur die Akten einer Arbeitsgruppe, die nicht mehr besteht.“ Der BDK behauptet, das diese Arbeitsergebnisse nun neu erstellt werden müßten und das dies den Verband Geld kosten würde. „Die Arbeitsgruppen sind doch lange vor meinem Weggang aufgelöst worden. Es gab keinen Grund die Ergebnisse aufzuheben, zumal es sich um persönliche Unterlagen gehandelt hat“, erklärt der Throniker gegenüber der taz.

Die Animositäten zwischen dem ehemaligen Landesgeschäftsführer und dem BDK haben wohl eher einen anderen Hintergrund: Schon kurz nachdem der Hauptkommissar von seinem Posten als Landesgeschäftsführer zurücktrat und zum Senat überwechselte, erhielt er vom BDK-Vorsitzenden Herrmann Hausverbot. „In die Geschäftsräume wollte man mich nur noch reinlassen, wenn einer vom Vorstand anwesend ist“, erklärt Throniker. Und: „Ich bin schon ein bißchen betroffen über diesen Schritt, und das die jetzt so schweres Geschütz gegen mich auffahren, verstehe ich gar nicht“.

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