: Hanoi will private Manager
■ Wirtschaft des Landes soll umstrukturiert werden / IWF verspricht vorab Darlehen gegen Revolten
Hanoi (afp) - Vietnam wird die Unternehmensführung seiner staatlichen Firmen an Manager aus der Privatwirtschaft übertragen, war aus zuverlässigen Wirtschaftskreisen in Hanoi zu erfahren. Gleichzeitig hat der IWF der vietnamesischen Regierung Darlehen für den Fall zugesagt, daß in den bankrotten Staatsunternehmen, in denen die Beschäftigten seit Monaten nicht bezahlt wurden, soziale Unruhen ausbrechen. 8O Prozent der 3.300 staatlichen Unternehmen sind in „ernsthaften Schwierigkeiten“.
Die mit einer stagnierenden sozialistischen Wirtschaft konfrontierte Regierung in Hanoi, die sich gezwungen sieht, ihr Land für den privaten Sektor zu öffnen, hat unterdessen die Subventionierung der Staatsunternehmen eingestellt. Viele Firmen haben die Zahl ihrer Beschäftigten reduziert.
Nach Angaben von Wirtschaftsberater Nguyen Xuan will die Regierung den Managern bei ihrer Arbeit vollkommene Freiheit gewähren, „solange das Unternehmen läuft und Profit abwirft“. Der Staat werde jedoch Minderheitsbeteiligungen an den Firmen erhalten.
Im Falle sozialer Unruhen würden die Staatsunternehmen sofort Gelder vom IWF bekommen, um die Löhne der Arbeiter auszuzahlen, von denen bereits seit mindestens drei Monaten keinen Pfennig gesehen haben, meint Oanh.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen