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Trude Unruh-bet.: " 'Graue Panther' auf dem Sprung in die Parteigründung", taz vom 15. bzw. 23.6.89

betr.: “'Graue Panther‘ auf dem Sprung in die Parteigründung“, taz vom 15. bzw. 23.6.89

Ralf Fücks argumentiert, der Vorstand könne der Basis nicht vorschreiben, wen sie zu wählen habe. Das sei mit den basisdemokratischen Überzeugungen der Grünen nicht vereinbar. Man verpflichtet doch auch zu einer Quotierung zugunsten der Frauen. Vernünftiger Weise. Wo ist der Unterschied zu den Alten? Was die Trude Unruh da zu den Alten und den „Republikanern“ sagt, ist doch sehr klug. Es hilft ja nichts, nur der SPD noch einige 68er abzunehmen. Bei den Alten liegt noch ein Potential. Es ist fast schon gespenstisch anzusehen, wie die Grünen sich fast nur noch aus Leuten um die 40 rekrutieren. Zu den Jüngeren hat man keinen Draht mehr und zu den Alten kappt man ihn. Statt auf Vergrößerung der Basis hinzuarbeiten, suhlt man sich in der Mentalität und den Streitereien einer Altersklasse. Schade.

Herman Dierks, Hamburg 54

Was für ein Theater um diese unruh(ige) Trude, der geht's doch einzig nur ums Abzoken von Knete. Laßt sie also in (Un)Ruhe springen. Möglicherweise entdeckt ihr ehemaliger ÖDP-Freund Gruhl den drögen Charm ihres Führungsstils „wie beim Bund deutscher Mädchen“ ('Spiegel‘) erneut wieder und schließt im „Panthersprung“ mit ihr und ihren „Alten“ eine „graubraune“ Altenclub-Freundschaft.

Gesprungen ist Trude ja schon mehrmals, „die immerhin schon in vier verschiedenen Parteien Mitglied war von der SPD bis hin zur 'Grünen Aktion Zukunft'“ ('Spiegel‘).

„Sauber, anständig, wunderbar deutsch“, Trude Unruh fand die fade Steffi Graf noch sympathischer als Boris, in diesen Denkschablonen lebt sie und mit ihr ja zumeist auch ihre „Alten“, - jene 20 Prozent der über 60jährigen in der BRD -Gesamtbevölkerung - die vor einigen Tagen bei der Europawahl (bis zu zwölf Prozent dieser Altersgruppe) dem rechtsnationalen „Führer-Idol“, dem REP-Schönhuber, ihre Stimme gaben.

Die Grünen haben Bastian überlebt, sie werden Trude überleben und sollten ihre Drohung der Gründung einer „Unruhe-Partei“ nur mit einem Schmunzeln quittieren.

Karl Heinz Klaiber, Würzburg

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