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ALLTÄGLICHES CHINA

■ Fotos von Eva Siao in der Galerie im Körnerpark

Die Biographie der Fotografin Eva Siao, die seit 40 Jahren in China lebt, ist gekennzeichnet von dem wechselvollen politischen Schicksal dieses Landes. Seit sie 1930 nach Abschluß ihrer Ausbildung am Institut für Film- und Lichtwesen Deutschland verließ, lernte sie auf einer Reise durch die Sowjetunion ihren Mann, den Kommunisten und Dichter Emi Siao, kennen, dem sie 1940 nach China folgte. Sie wird in die Sowjetunion ausgewiesen und trifft erst 1949 ihren Mann wieder, kehrt dann ins befreite China zurück.

Nachdem sie 1964 die chinesische Staatsbürgerschaft angenommen hat, trifft sie und ihren Mann die Kulturrevolution in Form politischer Verfolgung mit siebenjähriger Haft als internationale Spionin und Vaterlandsverräterin und wird erst auf Initiative von Tschou En-lai befreit. Zwar hat sie auch Gelegenheit gehabt, die Mächtigen in China zu fotografieren, doch zeigen ihre zwischen 1959 und 1979 entstandenen Fotografien vor allem den Alltag in China in einer Blickweise, die den Chinesen fremd ist, wenn sie beispielsweise für Wert befindet, Bauarbeiter am Platz des Himmlischen Friedens abzulichten.

Zu der Ausstellung in der Galerie am Körnerpark ist ein Katalog China und seine Gesichter im Nishen Verlag (19,80 Mark) erschienen.

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