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Letztes Jahr 296 AKW-Störfälle allein in der Bundesrepublik

Bonn (afp) - In bundesdeutschen Atomkraftwerken ist es im Jahr 1988 zu 296 sogenannten „besonderen Vorkommnissen“ (Störfällen) gekommen. Davon gehörten zehn in die zweithöchste Kategorie E wie „Eilt“, 283 in die Stufe N wie „Normal“, drei geschahen vor der Inbetriebnahme des Kraftwerks und fielen damit in die Kategorie V. Unfälle der höchsten Kategorie S wie „Sofort“ hat es demnach in der Bundesrepublik bislang noch nicht gegeben. Diese Zahlen gehen aus einem entsprechenden Bericht des Bundesumweltministeriums vom Dienstag hervor. Bei allen Zwischenfällen sei es nicht zur Freisetzung oder Abgabe von Radioaktivität oberhalb genehmigter Grenzen gekommen. Eine Gefährdung von Menschen oder der Umgebung habe angeblich nicht bestanden. Außerdem legte das Haus auch die Zahlen für das erste Quartal 1989 vor. In diesem Zeitraum wurden 88 Vorfälle registriert, darunter fünf der Kategorie „Eil“.

Vorkommnisse der Stufe E erforderten zwar keine Sofortmaßnahmen der Aufsichtsbehörde, ihre Ursache müsse aufgeklärt und in angemessener Frist behoben werden, hieß es in der Einleitung des Jahresberichts 1988.

Knapp zwei Drittel (62 Prozent) der Fälle kamen während des Betriebs des Reaktors vor, gut ein Drittel (36 Prozent), während der Reaktor abgeschaltet war, rund zwei Prozent passierten während des An- oder Abfahrbetriebs. Im Durchschnitt waren die AKWs 1988 gut einen Monat lang (13 Prozent des Jahres) für Revisionen oder Brennelementewechsel abgeschaltet. Mehr als die Hälfte der Störungen trat bei Prüfungs-, Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten auf. In den Wartungszeiten seien relativ viele „Vorkommnisse“ festgestellt worden, was mit den umfangreichen Prüfmaßnahmen zu erklären sei. In 24 Fällen mußten die Reaktoren über die Schnellabschaltung außer Betrieb gesetzt werden.

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