piwik no script img

Kanzleramtschef in Ost-Berlin

Ost-Berlin (ap) - Der Bonner Kanzleramtsminister Rudolf Seiters hat sich in Ost-Berlin für einen zügigen Ausbau der deutsch-deutschen Beziehungen ausgesprochen und gleichzeitig die Achtung der Menschenrechte angemahnt. In einer Tischrede sagte der CDU-Politiker am Dienstag, daß in beiden deutschen Staaten den gewachsenen Erwartungen der Menschen Rechnung getragen werden müsse, „wenn Enttäuschungen, Belastungen und damit Rückschläge in unseren Beziehungen vermieden werden sollen“.

In deutlicher Abgrenzung zu Ost-Berliner Vorstellungen betonte Seiters, der eigentliche Beitrag, den Bonn und Ostberlin für das friedliche Zusammenleben in Europa leisten könnten, liege „jenseits der Fragen von Abrüstung und Rüstungskontrolle“. Als Zielvorstellung nannte Seiters eine „dauerhafte, stabile und gerechte Ordnung sein, in der Freiheit, Menschenrechte und Selbstbestimmung für alle gewährleistet sind“. Er verwies auf die von Kanzler Kohl und dem sowjetischen Parteichef Michail Gorbatschow unterzeichnete gemeinsame Erklärung, in der es ausdrücklich heiße, „daß der Mensch mit seiner Würde und seinen Rechten im Mittelpunkt der Politik stehen muß“.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen