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Mut zur Lücke-betr.: "Blasses Würstchen", taz vom 30.6.89

betr.: „Blasses Würstchen“,

taz vom 30.6.89

Lieber Manfred, was hast Du Dir eigentlich gedacht, als Du Deinen Kommentar geschrieben hast? Ich hoffe für Dich: gar nix, außer daß Du 52 Zeilen schnell mit schwarzen Buchstaben füllen mußtest. (...)

Du schreibst: „Wenn in dieser Situation ein blasses Würstchen aus der Hamburger Oberfinanzdirektion an der Gemeinnützigkeit von Greenpeace rüttelt... Entweder hat der Mann keinen Fernseher oder er ist Mitglied beim Konkurrenzverein 'Robin Wood‘.“

Dagegen muß ich mich schärfstens verwahren. Kein, aber wirklich kein einziges der ca. 2.000 Mitglieder und zahlreichen UnterstützerInnen ist so dumm und kurzsichtig, wie Du ihnen unterstellst, sich darüber zu freuen, daß einem Umweltschutzverband die Gemeinnützigkeit aberkannt, das heißt auf lange Sicht die finanzielle Grundlage genommen wird. Denn trifft es heute den einen, kommen ganz sicher morgen die anderen dran.

Und zur Konkurrenz - auch das lesen wir nicht gern. Die Entstehung von Robin Wood ist zwar ohne Greenpeace-interne Differenzen nicht denkbar, aber das ist Jahre her. Greenpeace ist ein internationaler Umweltschutz-Multi, und wir arbeiten - ganz anders strukturiert - vorrangig in Deutschland und kooperieren zuweilen auch mit Greenpeace wie auch mit anderen Umweltschutzverbänden.

Ich finde es äußerst unfair von Dir, mit solch billigen Mitteln zu versuchen, Umweltvereine gegeneinander auszuspielen. Ist Dir nicht klar, daß es in vielen Bereichen ökologisch gesehen schon längst nicht mehr fünf vor zwölf, sondern viel später ist, und daß wir alle - auch Du und Deine schreibenden KollegInnen - zusammen helfen müssen und unsere Kräfte nicht durch läppische Grabenkämpfe verschleißen dürfen. (...)

Dr.Ingeborg Janich, Robin Wood, Hamburg 50

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