piwik no script img

„Wir wollen was machen“

■ Bremer Schülerparlament tagte im „Modernes“

Mehr als achtzig Schülerparla mentarierInnen waren gestern morgen zur letzten Sitzung des laufenden Schuljahres ins „Modernes“ gekommen - dank Senator Franke, den das mangelnde Interesse an der Gesamtschülervertretung (GSV) zu einer ungewöhnlichen Aktion veranlaßt hatte. „Um den nötigen Klärungsprozeß innerhalb der GSV zu unterstützen, möchte ich den Delegierten jeden Vorwand nehmen“, schrieb die Bildungsbehörde und verfügte die Unterrichtsbefreiung für die gewählten Delegierten.

Die nutzten die Gelegenheit, nicht nur über die Wahl des Tagungsortes nachdrücklich für den Erhalt des „Modernes“ zu votieren. Sonja Koineke, Sprecherin des GSV-Vorstandes: „Gerade für uns SchülerInnen ist das 'Modernes‘ ein Veranstaltungsort, der kein einheitliches Massenkonsumangebot bietet, sondern mit seinen unterschiedlichen Angeboten eine wahre Alternative darstellt.“ Einstimmig verab

schiedete die Versammlung eine Resolution, die die Verantwortlichen in Politik und Behörden auffordert, alles dafür zu tun, das „Modernes“ mit seinem Programm zu erhalten.

Nach langen Diskussionen über fehlende Motivation und mangelnde Beteiligung bei den SchülerInnen von heute, beschloß das Parlament ein Maßnahmenpaket für das nächste Schuljahr. Das allerdings fiel sehr konventionell aus: Einen Informationstag für die neugewählten GSV'ler, Broschüren und Seminare, zu diesen Hausaufgaben verdonnerten sich die Delegierten mehrheitlich.

Eine unbestimmte Bestimmtheit lag über der Versammlung entschlossen zur Tat, aber ein wenig ratlos, was denn zu tun sei, um die MitschülerInnen zu bewegen. „Wer ist dagegen, daß die GSV was macht“, lautete eine Abstimmungsformulierung, von der Versammlungsleitung vorgetragen, so vage, daß sich ihr keiner entziehen wollte.

anh

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen