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Haftbefehl gegen Libanesen wegen geplanter Anschläge in Bayern

München (dpa) - Wegen des Verdachts, Sprengstoffanschläge auf israelische und US-amerikanische Einrichtungen in der Bundesrepublik vorbereitet zu haben, ist gegen einen 21jährigen libanesischen Physikstudenten in München Haftbefehl erlassen worden. Nach ersten Ermittlungen des Bayerischen Landeskriminalamtes (BLKA) kommen als Motiv für die geplanten Anschläge politisch-religiöse Hintergründe in Frage. „Der Tatverdächtige ist ein fanatischer Schiit“, erklärte ein Münchner Kripo-Sprecher am Donnerstag auf Anfrage.

In der Wohnung des in Darmstadt lebenden Libanesen wurden Unterlagen gefunden, aus denen hervorgeht, daß er für nahöstliche Auftraggeber entsprechende Ziele ausgekundschaftet hatte. Sprengstoff wurde bei dem aus Beirut stammenden Mann nicht entdeckt. Der Beschuldigte habe inzwischen bestätigt, daß die sichergestellten „Ausspähungsunterlagen“ von ihm stammten. Über seine Auftraggeber machte er keine Angaben.

Die Ermittlungen kamen ins Rollen, nachdem dem BLKA im September 1988 ein an eine Deckadresse in Beirut gerichteter Brief in die Hände gefallen war. In der Sendung befanden sich Fotos mit einem verschlüsselten Text in arabischer Sprache. Nach monatelangen Recherchen gelang es der hessischen Polizei und dem BLKA, den Briefaufgeber zu identifizieren.

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