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Gestra plant 158 Entlassungen

■ Anweisung aus England für Findorffer Armaturen-Betrieb / Spontane Demonstration

Mit einer bösen Überraschung platzte gestern morgen die Geschäftsleitung der Findorffer Armaturen-Fabrik „Gestra AG“ in die Betriebsversammlung: 158 Namen standen auf einer Entlassungsliste. Am Vortag hatte der für die Bremer Gestra zuständige Manager des britischen Mehrheitseigners Siebe, Mr. Barth, der Firma einen Besuch abgestattet und 200 Entlassungen verlangt. Der Reingewinn in Höhe von 4,9 Mio Mark im Jahr 1988 sei zu niedrig, zwölf Millionen sollten in diesem Jahr erwirtschaftet werden.

Rund 600 der insgesamt 730 Gestra-Beschäftigten zogen darauf zum spontanen Protest ans Werkstor und durch Findorff. Die Entlassungen sollen vor allem den Bereich Elektronik, die Arbeits-Vorbereitung und das Lager treffen. Wenn die 22 Azubis der Gestra ihre Lehre beendet haben, sollen außerdem keine weiteren Ausbildungsplätze mehr angeboten werden.

Die Belegschaft reagierte empört auf die Nachricht der Geschäftsleitung und forderte eine detaillierte Begründung der geplanten Entlassungen. Der Gestra

geht es wirtschaftlich gut, die Auftragsbücher sind voll.

Eine Massenentlassung von über zehn Prozent der Belegschaft wäre sowieso sozialplanpflichtig und müßte zunächst beim Arbeitsamt beantragt werden. Die Bremer Geschäftsleitung gab in der Betriebsversammlung nur allgemeine Hinweise auf „Konkurrenzgründe“ und den „Europäischen Binnenmarkt“.

Für die Presse waren die Gestra-Chefs nach der Versammlung nicht zu sprechen. Die Betriebsversammlung wird Montag vormittag fortgesetzt.

Ase

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