: Bürgerrechtsbewegungen im Kaukasus versuchen zu vermitteln
Moskau (afp) - Die Wortführer der Bürgerrechtsbewegungen in den beiden transkaukasischen Sowjetrepubliken Armenien und Aserbaidschan haben am Mittwoch alles daran gesetzt, das erneute Aufbrechen von nationalistischen Spannungen zu vermeiden, nachdem Zusammenstöße in der umstrittenen Enklave Karabach erneut zwei Todesopfer gefordert hatten. Sowohl das Karabach-Komitee in Armenien als auch die Volksfront in Aserbaidschan wirkten nach Kräften auf ihre Landsleute ein, um chauvinistische Ausbrüche zu unterbinden.
Bei den Feindseligkeiten in der autonomen Region Nagorny -Karabach waren am Montag und Dienstag zwei Menschen getötet und über 20 verletzt worden. In Kirkidjan nahe Stepanakert, dem Hauptort der zu Aserbaidschan gehörenden, aber mehrheitlich von Armeniern bewohnten Enklave, wurden laut 'Tass‘ zwei Aserbaidschaner aus dem Hinterhalt erschossen, ein weiterer erlitt schwere Verletzungen. Zu den Zusammenstößen sei es gekommen, als Soldaten versucht hätten, Straßen und Eisenbahnschienen freizuräumen, die von Mitgliedern beider Nationalitäten nach einem Streit zwischen aserbaidschanischen Hirten und Armeniern blockiert worden seien. Die Soldaten seien mit „Steinen, Schußwaffen und Molotowcocktails“ angegriffen worden, dabei seien 19 Armeeangehörige verletzt worden.
Gleichzeitig habe eine Gruppe Aserbaidschaner einen Polizeiwagen überfallen, um sich der Waffen zu bemächtigen.
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