: „Eine gemeinsame weltweite Herausforderung“
Auszüge aus der Abschlußerklärung des Gipfels der Reichen zu Entwicklung, Verschuldung und Umwelt ■ D O K U M E N T A T I O N
(...) 22. Die Entwicklung ist eine gemeinsame weltweite Herausforderung. Wir werden den Entwicklungsländern durch die Öffnung des Welthandelssystems und durch die Unterstützung ihrer Strukturanpassung helfen. (...)
Wir betonen, daß die öffentliche Entwicklungshilfe nach wie vor von Bedeutung ist, und begrüßen die verstärkten Bemühungen der Gipfelteilnehmer in diesem Bereich. Wir nehmen die von internationalen Organisationen für den künftigen Umfang der öffentlichen Entwicklungshilfe bereits festgesetzten Zielvorgaben zur Kenntnis und betonen, daß die Finanzströme insgesamt für die Entwicklung wichtig sind. Gleichzeitig unterstreichen wir die Bedeutung, die der Qualität der Hilfsmaßnahmen sowie der Evaluierung der Projekte und der finanzierten Programme zukommt.
23. Wir fordern die Entwicklungsländer dringend auf, eine solide Wirtschaftspolitik zu betreiben. (...)
28. Wir begrüßen die Zunahme des Anteils der Zuschüsse an der Entwicklungshilfe (für die ärmsten Länder) sowie die Schritte zur Umwandlung von Krediten in Zuschüsse und dringen darauf, daß weitere diesbezügliche Schritte unternommen werden. (...)
30. Unser Lösungsansatz für die Schuldenprobleme hat bereits bedeutende Erfolge vorzuweisen, doch gibt es noch immer große Herausforderungen: In vielen Ländern muß nach wie vor ein Großteil der Exporterlöse für den Schuldendienst aufgewendet werden, Finanzierungsmittel für wachstumsfördernde Investitionen sind knapp, Kapitalflucht ist ein Schlüsselproblem. Eine Verbesserung des Investitionsklimas muß Kernstück der Anstrengungen zur Erreichung eines dauerhaften Wachstums sein, das nicht mit übermäßig hohen Schulden verbunden ist. Diese Verbesserungen der gegenwärtigen Lage hängen vor allem von nachhaltigen und wirksamen wirtschaftspolitischen Anpassungsmaßnahmen in den Schuldnerländern ab. (...)
33. In der ganzen Welt wird man sich zunehmend der Notwendigkeit bewußt, das weltweite ökologische Gleichgewicht besser zu wahren. Dabei geht es auch um ernste Gefahren für die Atmosphäre, die zu künftigen Klimaveränderungen führen könnten. Wir nehmen die zunehmende Verschmutzung der Luft, der Seen, Flüsse, Ozeane und Meere, den sauren Regen, gefährliche Stoffe, die rasch fortschreitende Wüstenbildung und Vernichtung von Wäldern mit großer Besorgnis zur Kenntnis. Eine solche Zerstörung der Umwelt gefährdet die Pflanzen- und Tierarten und untergräbt das Wohlergehen des einzelnen und der Gesellschaft.
Einschneidende Maßnahmen sind dringend erforderlich, damit wir das ökologische Gleichgewicht der Erde verstehen und schützen können. Wir werden im Hinblick auf das gemeinsame Ziel, auf der Erde eine gesunde und im Gleichgewicht befindliche Umwelt zu erhalten, zusammenarbeiten, um unsere gemeinsamen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Ziele zu erreichen und den Verpflichtungen gegenüber künftigen Generationen gerecht zu werden. (...)
36. Wir sind der Auffassung, daß der Industrie bei der Verhinderung von Verschmutzung direkt an der Verschmutzungsquelle, bei der Verringerung von Abfall auf ein Mindestmaß, bei der Energieeinsparung sowie bei der Planung und dem Vertrieb kostengünstiger „sauberer Technologien“ eine Schlüsselrolle zukommt. Auch die Landwirtschaft muß einen wirksamen Beitrag zur Bewältigung von Problemen wie Wasserverschmutzung, Bodenerosion und Wüstenbildung leisten. (...)
38. Um Entwicklungsländern bei der Behebung früherer Schäden zu helfen und sie zu umweltpolitisch wünschenswerten Maßnahmen zu ermutigen, können wirtschaftliche Anreize den Einsatz von Hilfsmechanismen und einen gezielten Technologietransfer umfassen. Ein Erlaß von Schulden aus öffentlicher Entwicklungshilfe und ein Schuldenerlaß als Gegenleistung für den Umweltschutz können in besonderen Fällen für den Umweltschutz nützlich sein. (...)
41. Wir stimmen darin überein, daß eine effizientere Energienutzung einen wesentlichen Beitrag zu diesen Zielen leisten könnte. (...)
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