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Kritik an ISDN

■ Bundes-Datenschützer Einwag gegen dreimonatige Speicherung von Nummern im digitalen Telephonnetz

Bonn (ap) - Gegen die von der Post geplante Speicherung von Gesprächsdaten im künftigen ISDN-Telefonnetz hat sich der Bundesbeauftragte für den Datenschutz, Alfred Einwag, gewandt. Einwag kritisierte gestern in Bonn, daß bei dem neuen digitalen Telefonnetz drei Monate lang aufbewahrt werden soll, wer wann wie lange mit wem telefoniert hat. Zwar gehe es nicht um den Inhalt der Gespräche, sondern „nur“ um die Verbindungsdaten. Aber auch das sei bereits problematisch.

Einwag äußerte die Befürchtung, daß, wenn künftig Millionen von Verbindungsdaten in den Postcomputern abrufbereit seien, die Aufzeichnungen auch benutzt würden. Beispielsweise erlaube eine Vorschrift im Fernmeldeanlagengesetz von 1928 dem Staatsanwalt, von der Post Auskunft über den Fernmeldeverkehr eines Beschuldigten zu verlangen. Bisher bedeutete das in der Praxis lediglich Auskunft über etwaige Telegramme. Mit Einführung des ISDN-Netzes könnten vollständige Listen aller Telefongespräche während der letzten drei Monate geliefert werden. Einwag forderte die Post auf, auf eine solche umfassende Datensammlung zu verzichten.

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