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Aufruf gegen Wehrerziehung

Moskau (dpa) - Zum ersten Mal ist in der Sowjetunion ein Aufruf gegen die Wehrerziehung von Kindern und Jugendlichen veröffentlicht worden, die in Kindergärten und Schulen betrieben wird. „Praktisch alle sowjetischen Kinder träumen vom Krieg, sie wollen ihn, um die Heimat verteidigen und Heldentaten zu vollbringen“, schrieb der angesehene sowjetische Kinderbuchautor Grigori Oster in der jüngsten Ausgabe der Zeitschrift „Sobesednik“. „Von den Windeln an suggerieren wir, die Erwachsenen, ihnen diese wahnsinnigen Wünsche.“ Oster wendet sich auch gegen militärische Geländespiele, die von mehr als 3000 militärisch -patriotischen Clubs organisiert werden. Der „militärisch -pädagogische Komplex“ überschütte die Kinder zudem mit einer „Lawine von Büchlein und Filmen“, um sie davon zu überzeugen, daß es „prima“ sei, zu kämpfen. Immer häufiger werden nach Osters Worten Afghanistan-Veteranen zur militärischen Ausbildung der Jüngsten herangezogen. Nach Angaben des Autors fand letzten Januar in Kischinjow, der Hauptstadt der moldauischen Sowjetrepublik, ein unionsweites Treffen der „Jungarmisten“ statt. „Wahrscheinlich gab es in der Geschichte der Menschheit noch nie ein solche Zusammenkunft von Kindersoldaten“, meinte Oster. Die Teilnehmer verabschiedeten eine Satzung, in der „alle traurig bekannten Stereotypen“ von der „klassenmäßigen Unversöhnlichkeit“ bis zur „ideologischen Bereitschaft zur Erfüllung der internationalistischen Pflicht“ enthalten seien.

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