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Rot-grünes Kunkeln

■ Neun weitere Treffen von SPD und Grünen sollen stattfinden / Joschka Fischer bezweifelt grüne Regierungsfähigkeit

Hamburg (dpa) -Politiker von SPD und Grünen wollen nach einem Bericht des Hamburger Magazins 'Der Spiegel‘ ihre „heimlichen“ Gespräche über Schwerpunkte eines möglichen gemeinsamen Regierungsprogramms fortsetzen. Nach der Sommerpause seien neun weitere Treffen vorgesehen, am Ende sollen Papiere stehen. Auf Einladung von Hermann Graf Hatzfeldt-Wildenburg sollen erstmals Ende Juni die roten Spitzenpolitiker Bahr, Voigt und Klose sowie ihre grünen Gegenspieler Fischer, Mechtersheimer und Ruth Hammerbacher zusammengekommen sein, um über die Möglichkeiten eines gemeinsamen Regierungsprogramms zu diskutieren. Bei dem Bundesvorstand der Grünen habe das Treffen einen „Krach“ ausgelöst.

Der Fraktionschef der Grünen im Hessischen Landtag, Joschka Fischer, bezweifelte mittlerweile in einem Interview der Illustrierten 'Bunte‘, ob ein rot-grüner Wahlerfolg 1990 überhaupt schon wünschenswert wäre. Er bezweifelte, daß die Grünen „dazu inhaltlich und personell schon in der Lage sind“. Er kritisierte vor allem die Bundestagsfraktion der Grünen: Sie lähme sich selbst und habe keine oppositionelle Schlagkraft. Außerdem bezeichnete Fischer die Wiedervereinigung als eine „gefährliche Illusion“. „Wir sollten das Wiedervereinigungsgebot aus der Präambel des Grundgesetzes streichen.“

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