Unser Fluß soll schöner werden

■ BUND-Jugend renaturiert das Kattenescher Fleet / Preis der Mineralwasser-Industrie hier bitte das Foto mit den Jugendlichen am Flüßchen

Fleetwindungen mit Mineralwasser-Geld Foto: Wolfram Steinberg Lange Jahre war es oberstes Prinzip der Wasserwirtschaftsämter, das Wasser in Bächen, Fleeten und Gräben möglichst schnell in die größeren Flüsse abzuleiten und so ins Meer zu transportieren. Die BUND-Jugend Bremen zeigte gestern am Kattenescher Fleet, das es auch anders geht. Die Jugendlichen begannen, ein weiteres, 20 Meter langes Stück des Baches zu renaturieren. Schon vor drei Jahren hatten sie damit begonnen, das begradigte Fleet in einen möglichst naturnahen Zustand zu versetzen. Denn in einem schnurgeraden Regenwasser-Abflußkanal verlieren wichtige Pflanzen ihre Lebensgrundlage und die Sauerstoffversorgung des Wassers sinkt.

Mit dem Pflanzen von Teichrosen, Schilf und Blutweiderich soll nicht nur das Erscheinungsbild des Kattenescher Fleetes erfreulich verändert werden, das zuvor eher gähnende Langeweile verströmte. Es können auch Flachwasserzonen entstehen, in denen die Jungfische Schutz finden. Selbst für Bienen sind die neuen gewundenen und ständig feuchten Uferzonen attraktiv. Mit der Renaturierung des Fleetes wird schließlich sogar die Qualität des Regenwassers, das über den Bach in die Weser fließt, verbessert. „Daran sieht man, wie wichtig es ist, mit der Ökologie im Kleinen zu beginnen“, sagt der Projektleiter, Christoph Scharnweber.

An klaren Wasser hat auch die Mineralwasser-Industrie ein Interesse. Deshalb vergibt sie in jedem Sommer einen Preis für „besonders auffällige Aktionen des Gewässerschutzes“. Gestern war die Bremer BUND-Jugend mit ihrem Renaturierungs -Projekt am Kattenescher Fleet an der Reihe. Mit den 10.000 Mark sollen nun die nächsten 20 Meter Fleet vom geraden Kanal zum gewundenen Flüßchen umgestaltet werden.

I.W.