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Aus den Niederungen der Hochschule

■ Vize-Roulette

Können wollen mögen viele, unklar aber ist, wer denn nun dürfen soll - VizepräsidentIn werden nämlich. Spätestens im Herbst müssen drei vakante Positionen im Präsidialamt neu besetzt werden. Frei geworden ist der Posten von Barbara Riedmüller-Seel, jetzt Wissenschaftssenatorin. Der erste Vizepräsident Michael Erbe folgt einem Ruf an eine westdeutsche Universität. Ausscheiden will auch Doppelvizepräsident Helmuth Bütow, der die Amtsgeschäfte von Riedmüller-Seel übernommen hat. Ihm wird Amtsmüdigkeit nachgesagt.

Möchten wollen, so wird gemunkelt, täte Peter Lange, wissenschaftlicher Mitarbeiter und Führungskopf der sogenannten „Alternativ-Undogmatischen“. Aufgefallen in den letzten Jahren ist er vor allem durch seine undogmatische Art, links zu reden und in entscheidenden Situationen rechts abzustimmen, wenn es darum ging, FU-Präsident Heckelmann zu stützen. Ebenfalls seinen Hut in den Ring geworfen hat, so wissen es die Gerüchte, der als links-liberal geltende Hochschullehrer für Bürgerliches Recht, Johann Wilhelm Gerlach. Seine erste Amtszeit als Vizepräsident Anfang der achtziger Jahre mußte er im Wartestand verbringen, weil Ex -Wissenschaftssenator Kewenig mit unzähligen juristischen Tricks seinen Amtsantritt verzögerte.

Einen eigenen Kandidaten scheint die Gruppe ÖTV-GEW -Assistenten mit Klaus Boehnke ins Rennen geschickt zu haben. Begründung: Was die TU kann, kann die FU schon lange

-zumindest nachmachen. An der TU ist, Novum in ihrer Geschichte, mit Wolfgang Neef ein wissenschaftlicher Mitarbeiter Vizepräsident. Vollends ins Kraut schießen die Spekulationen, wenn der vierte Namen fällt: Gesine Schwan. Die Hochschullehrerin für Politik, die dem rechten Lager zuzurechnen ist, machte vor allem während des Studentenstreiks im letzten Wintersemester von sich reden. Zusammen mit linken HochschullehrerInnen setzte sie sich dafür ein, das traditionelle Links-Rechts-Schema an der FU aufzuweichen. Pikant in diesem Zusammenhang: ihr Mann Alexander Schwan ist vor kurzem aus der rechtsextremen NoFU ausgetreten. Alles Taktik, so der FU-Flurfunk, die Dame strebt nach Höherem. Ihr werden Ambitionen auf die Nachfolge von Präsident Heckelmann nachgesagt.

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