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Berlin im Gespräch

■ UdSSR soll zu Erörterungen über Berlin-Initiative bereit sein Angeblich Interesse für Landungen auf Flughafen Tegel

Die Alliierten haben ihr fortbestehendes Interesse an der vom früheren US-Präsidenten Ronald Reagan eingeleiteten Berlin-Initiative bekundet. Ein Sprecher reagierte damit auf Meldungen, wonach die Sowjets bereit sind, mit den drei Westmächten über deren Vorstellungen zur Verbesserung der Lage in Berlin zu sprechen. Unter Berufung auf diplomatische Kreise in Bonn hieß es, die Gespräche sollten zunächst von Diplomaten unterhalb der Ebene von Botschaftern und Gesandten geführt werden.

Der Senat gab dazu keine Stellungnahme ab. Senatssprecher Kohlhoff wollte sich auch nicht zu den Besuchsvorbereitungen des Regierenden Bürgermeisters in Moskau äußern. Momper war Mitte Juli bei Treffen mit dem sowjetischen Botschafter in Ost-Berlin zu einem offiziellen Besuch in der Sowjetunion eingeladen worden.

Die Sowjets sollen auch ihr Interesse an Landerechten für ihre Fluggesellschaft Aeroflot auf dem Westberliner Flughafen Tegel signalisiert haben. Verkehrssenator Horst Wagner (SPD) sagte dazu, beim Senat sei dafür bisher offiziell „kein Interesse bekundet“ worden. Von der Berliner Flughafen-Gesellschaft (BFG) war keine Bestätigung zu erhalten, daß Vertreter der Aeroflot sich bereits über Abfertigungsmöglichkeiten und über die Gebühren informiert haben.

Geschäftsführer Robert Grosch meinte aber, man habe die Aeroflot bereits bei den von Tegel aus durchgeführten Hilfsflügen nach Armenien auf ihr „nicht unerhebliches Marktpotential“ in West-Berlin aufmerksam gemacht. Da Reisende nach Moskau derzeit über den DDR-Flughafen Schönefeld fliegen müßten, könne er sich einen wöchentlichen Charterflug in die sowjetische Hauptstadt durchaus vorstellen.

dpa

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