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Moderne Zeiten: Werbeverbot

■ In der taz will die TU ihre Mitarbeiter nicht werben

Wie rekrutiert die Technische Universität ihren akademischen Nachwuchs? Natürlich über eine Stellenausschreibung in der altehrwürdigen 'Zeit‘. Es darf auch schon mal der 'Tagesspiegel‘ sein - mehr Anzeigen läßt das Budget in der Regel nicht zu. Daß aber TU-Stellenausschreibungen auf keinen Fall in der taz möglich sind, ist keine Frage des Portemonnaies, sondern eine politische Entscheidung. Verfügt hat das taz-Verbot angeblich schon vor etlichen Jahren der ehemalige Kanzler Höbich.

Entdeckt wurde das publizistische Ausschlußverfahren per Zufall. Mitarbeiter der Arbeitsgruppe Praktische Mathematik suchten einen Kollegen für eine projektorientierte Lehrveranstaltung. Da ein „ganz besonders engagierter Kandidat“ erwünscht war, dachte man an eine Anzeige in der taz. Da der Fachbereich keine weitere Stellenanzeige bezahlen wollte - eine erste war wie üblich für die 'Zeit‘ vorgesehen - beschloß man, die Annonce aus eigener Tasche zu finanzieren. Der Plan scheiterte jedoch an der Sachbearbeiterin, die mit Verweis auf die Anweisung des Kanzlers die Anzeigenvorlage nicht herausrücken wollte.

Inzwischen zieht der TU-taz-Boykott Kreise. Auf höchster Universitätsebene soll nun geklärt werden, ob der akademische Nachwuchs künftig auch unter taz-Lesern rekrutiert werden darf.

-guth

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