: Alkohol-Mißbrauch in der DDR
DDR-Bürger trinken ungeachtet der Warnungen von Medizinern und Medien immer mehr Alkohol. 1988 stieg der Pro-Kopf -Verbrauch von Wein und Sekt um 0,4 auf 12,1 Liter, von Bier um 1,7 auf 143 Liter und von Spirituosen um 0,2 auf 16,1 Liter, berichtete das Informationsbüro West in Berlin. Statistisch gesehen habe jeder DDR-Bürger 1988 elf Liter reinen Alkohol (100 Prozent) konsumiert, fast doppelt so viel wie noch 1970. Mit dem Alkoholkonsum wachse die Zahl der Alkoholkranken: 250.000 Alkoholabhängige seien in der DDR bekannt, die Dunkelziffer sehr hoch. Nach Herz-Kreislauf - und Geschwulstkrankheiten sei der Alkoholismus heute die dritthäufigste Krankheit. Große Sorgen bereite in der DDR, daß die Trinker immer jünger werden. Ungefähr 15 Prozent der Jugendlichen erlebten ihren ersten Alkoholrausch mit 14 Jahren. Aber schon Zwölf- und Dreizehnjährige griffen zur Flasche.
dpa/Foto: Paul Langrock/Zenit
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