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„Urlaub aus der Haft“

■ Senat will mehr offenen Vollzug / Umfrageergebnisse stützen das Vorhaben / 600 von 3.160 Gefangenen derzeit im offenen Vollzug

Der rot-grüne Senat in Berlin will den sogenannten offenen Strafvollzug erweitern, in dem Gefangene „Urlaub aus der Haft“ erhalten und als Freigänger einen Beruf außerhalb der Anstalten ausüben können. Justizsenatorin Jutta Limbach (SPD) sieht sich in diesen bereits im Koalitionsabkommen von SPD und Alternativer Liste (AL) vereinbarten Plänen durch eine Umfrage des Bielefelder EMNID-Instituts bestätigt.

Einen „Urlaub aus der Haft“ befürworteten bei einer vom Senat in Auftrag gegebenen Umfrage im Mai und Juni in Berlin fast sechs von zehn (58Prozent) der insgesamt 1.514 Befragten. 39Prozent lehnten es ab, daß Gefangene die Vollzugsanstalten bei entsprechender Eignung stunden- oder tageweise verlassen dürfen. 67Prozent fanden es sinnvoll, daß ausgewählte Gefangene als Freigänger mit ihrem Arbeitsentgelt Unterhalt und Schulden bezahlen können. 29Prozent waren nach Angaben der Senatorin am Freitag vor Journalisten dagegen.

Eine Mehrheit (55Prozent) lehnte es ab, daß der sogenannte offene Vollzug als übliche Form für Gefangene eingeführt wird. 42Prozent der Befragten waren dafür „aufgeschlossen“. Frau Limbach betonte, daß der offene Vollzug - Verzicht auf Sicherungsmaßnahmen wie Mauer und verschlossene Türen - nur bei solchen Gefangenen in Betracht komme, die nicht fluchtverdächtig sind.

In den Berliner Haftanstalten sind gegenwärtig 600 von den insgesamt rund 3.160 gefangenen Männern und Frauen im offenen Vollzug untergebracht. 320 davon sind nach Angaben von Frau Limbach Freigänger.

dpa

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