: DDR hielt Moskau „Verwirrung“ vor
Die DDR hat Moskau indirekt vorgehalten, bei den jüngsten Spekulationen um eine Änderung der sowjetischen Haltung zur Berlin-Initiative der Westmächte „Verwirrung“ gestiftet zu haben.
Die SEW-Zeitung 'Die Wahrheit‘ meldete gestern, die halbamtliche sowjetische Nachrichtenagentur 'Nowosti‘ habe am Vortag von mehrmaligen Kontakten zwischen den Westmächten und der Sowjetunion gesprochen, „die jetzt in erste vierseitige Vorgespräche auf Arbeitsebene einmünden könnten“. Tatsächlich habe sich an der Lage seit vergangenem Jahr nichts geändert.
Die Parteizeitung schrieb: „Die UdSSR hatte allerdings schon 1988 Zustimmung zu Konsultationen geäußert, die 'die Fragen der Verbesserung der Lage in Westberlin‘ behandeln könnten, soweit die Souveränität der DDR nicht berührt würde und das vierseitige Abkommen von 1971 die Grundlage sei.“ Weiter hieß es, 'Nowosti‘ habe „weitere Verwirrung“ aufgebracht.
Das SED-Organ 'Neues Deutschland‘ widersprach ebenfalls Berichten, wonach die UdSSR ihren Vertreter zur Erörterung der Berlin-Initiative mit den drei Westmächten entsandt habe.
Unter Berufung auf den sowjetischen Sprecher im Außenministerium, hieß es, tatsächlich habe es sich um Treffen im Rahmen regelmäßiger Konsulationen gehandelt.
ap/taz
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