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Sieg der Opposition

■ In Ungarn jetzt drei Mandate des Demokratischen Forums

Budapest (afp) - Die ungarische Oppositionspartei Demokratisches Forum (MDF) ist seit Samstag mit zwei weiteren Abgeordneten im Parlament vertreten.

Bei Nachwahlen in zwei Bezirken siegten die Kandidaten der neuen Oppositionspartei über die der Ungarischen Sozialistischen Arbeiterpartei (USAP). In einem dritten Bezirk lag die Wahlbeteiligung erneut unterhalb der erforderlichen 50 Prozent; die Abstimmung ist deshalb nicht gültig. In der Stadt Kecskemet in Mittelungarn erhielt der Lehrer Jozsef Debreceni 70,4 Prozent. In Szeged im Süden des Landes wurde der Hochschuldozent Erno Raffay mit 61,5 Prozent der Stimmen gewählt. Die Kandidaten der USAP lagen mit je 19,2 und 21,9 Prozent weit abgeschlagen.

Im Bezirk Kiskunflegyhaza lag der kommunistische Kandidat vorn, die Wahlbeteiligung jedoch erneut unter 50 Prozent wie schon beim ersten Nachwahltermin am 22.Juli. Damals war in der Stadt Godollo mit dem evangelischen Pastor Gabor Roszik erstmals ein Oppositionspolitiker ins ungarische Parlament gewählt worden.

Im Gegensatz zum 22.Juli sei diesmal der Wahlkampf rege gewesen, berichteten ungarische Zeitungen. 1990 sind in Ungarn die ersten freien Parlamentswahlen seit 1947 vorgesehen. Die oppositionelle MDF bezeichnete die Wahlergebnisse als ermutigend.

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