Dreharbeiten in Troja / Protest für Vaclav Havel u.a.

Mit Dreharbeiten in Troja hat jetzt, hundert Jahre nach Heinrich Schliemann, ein Kamerateam des Instituts für den Wissenschaftlichen Film in Göttingen begonnen, um eine neue Grabung deutscher Archäologen sowie Analyse- und Grabungsmethoden moderner Archäologie zu dokumentieren. Das Institut teilte mit, deutsche Wissenschaftler hätten mit umfangreichen Ausgrabungen in Troja begonnen. Über einen Zeitraum von zehn Jahren soll die Arbeit der Archäologen, an der neben Deutschen auch Wissenschaftler aus den USA beteiligt sind, in enger Zusammenarbeit mit dem Grabungsleiter Prof. Manfred Korfmann aus Tübingen dokumentiert werden. Zur Unterrichtung der internationalen Fachwelt sollen in größeren Zeitabschnitten Überblicksfilme vorgestellt werden.

Das bundesdeutsche PEN-Zentrum hat in einem Telegramm an den tschechoslowakischen Staatspräsidenten gegen die „fortgesetzte politische Verfolgung“ seines Ehrenmitglieds Vaclav Havel protestiert. In dem der Deutschen Presse -Agentur am Sonntag übermittelten Text heißt es, der deutsche Zweig der internationalen Schriftstellervereinigung werde es „immer wieder öffentlich anprangern“, wenn der „bedeutende Schriftsteller und Bürgerrechtler“ von den Staatsorganen der CSSR bedroht oder eingeschüchtert werde. Derartige Maßnahmen stünden im Widerspruch zu den Hoffnungen auf mehr Meinungsfreiheit in dem Lande, die das bundesdeutsche PEN-Zentrum mit der jüngst geschehenen Wiederbegründung eines PEN-Zentrum in der CSSR verbinde.

Mit einer Aufführung des Werks „Argento e Oro“ (Silber und Gold) von Fiammingo Heinrich Isaac ist am Samstag abend in dem toskanischen Städtchen Montepulciano die 14. Internationale Kunstwerkstatt zu Ende gegangen. In der Bearbeitung des deutschen Komponisten Detlev Glanert erlebte das wenig gespielte, ursprünglich als Messe geschriebene Werk des 1517 gestorbenen Italieners eine erfolgreiche Wiederentdeckung. Das beliebte Festival in Montepulciano stand erstmals seit 1980 wieder unter der künstlerischen Leitung seines Gründers Hans Werner Henze. Zum zehntägigen Programm gehörten Opern- und Theaterinszenierungen sowie Workshops mit den Künstlern, die alle auf ihre Gagen verzichtet hatten.