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Ruhe am Strand

■ Ab 1990 keine Motorbootrennen mehr in Berlin / Staatssekretär warnt vor „Luxus-Enklaven“ im Osten

Von 1990 an wird es in Berlin keine Genehmigungen mehr für Motorbootrennen geben. Das erklärte am Donnerstag Hans -Jürgen Kuhn (AL), der Staatssekretär für Schule, Berufsbildung und Sport. Ob auch die Motorsportveranstaltungen auf der Avus zukünftig aus umweltpolitischen Gründen verboten werden, ist weiterhin ungewiß. Zu dieser Frage wird es im Herbst eine Anhörung geben. „Ich persönlich halte ein Autorennen pro Jahr für akzeptabel, aber Motorradrennen müssen nicht mehr sein“, sagte Kuhn.

In diesem Jahr werden die für September geplanten Motorrad und Motorbootrennen noch einmal stattfinden können, allerdings mit gekürztem Programm. Die Veranstalter mußten sich nach Kuhns Worten auf den „sportlich notwendigen Teil“ konzentrieren, umweltbelastende Rahmenprogramme wie Oldtimer - oder Go-Kart-Rennen aber streichen.

Ein öffentlicher Golfplatz im Westberliner Stadtbereich kommt nach Ansicht von Staatssekretärs Kuhn nicht in Frage. „Sollten wir einen eröffnen, wäre das zugleich sein eigener Tod, denn die Übernutzung würde die Anlage in kurzer Zeit zerstören.“ Die Einrichtung eines Golfplatzes auf dem Gebiet der DDR in der Nähe Berlins würde Kuhn dagegen begrüßen. Er warnte jedoch davor, solche Sportstätten in der DDR zu „Luxus-Enklaven“ für Westberliner zu machen.

Die Haltung des SPD/AL-Senats zu Großspielstätten erläuterte der Staatssekretär am Beispiel des Sportplatzes an der Babelsberger Straße. Dort sei es gelungen, einen Kompromiß mit den Kleingärtnern zu erreichen: Statt der geplanten großen Anlage, die nicht ausgenutzt worden wäre, da sie nur für Schulsport offengestanden hätte, habe man ein Kleinspielfeld gebaut.

dpa

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