: „Autonome Region“ in Estland?
Moskau (afp/dpa) -Vertreter der russischsprachigen Bevölkerung in Estland haben gedroht, sich von der baltischen Republik abzuspalten, falls das neue Gesetz, das die Wahlrechte der Nicht-Esten drastisch einschränkt, nicht zurückgenommen wird. Wie die 'Stroitelnaja Gasjeta‘ am Mittwoch berichtete, erklärte der Vorsitzende der Russen -Bewegung „Interdwischenie“, Jewgenij Kogan, in diesem Fall werde die Minderheit eine autonome Region im Nordosten Estlands fordern. „Die Esten wollen nur Macht, keine Demokratie“, fügte Kogan, hinzu. Der Anteil der russischsprachigen Minderheit - Russen, Weißrussen und Ukrainer - an den 1,5 Millionen Einwohnern Estlands beträgt etwa 40 Prozent.
Der seit einer Woche andauernde Streik russischer Arbeiter in Estland ist nach Darstellung der 'Komsomolskaja Prawda‘ vom Mittwoch ein „schwerer Schlag für die Wirtschaft der Republik“. Nach Angaben der Regierungszeitung 'Istwestija‘ werden derzeit 51 Betriebe in der estnischen Hauptstadt Tallinn und in Kochtla-Jarve bestreikt. Seit Dienstag hält sich eine Vermittlungskommission des Obersten Sowjet aus Moskau in Tallinn auf.
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