: Ägyptens Sicherheitsbehörden verhinderten Anschläge
Kairo (dpa) - Die ägyptischen Sicherheitsbehörden haben nach eigenen Angaben eine Organisation „schiitischer Extremisten“ zerschlagen, die von Teheran finanziert worden sei und den Sturz der Kairoer Regierung sowie Sabotageakte geplant habe. Die Kairoer Presse berichtete am Montag, der Organisation gehörten 52 Ägypter, vier saudische Staatsbürger sowie ein Iraner an. 41 Personen seien verhaftet worden. Nach 16 weiteren werde noch gefahndet. Sie hätten der Kairoer Presse zufolge den Auftrag gehabt, „subversive Aktionen“ gegen US -amerikanische und israelische Einrichtungen in Ägypten zu unternehmen. Auch seien Anschläge auf irakische, kuwaitische und saudische Gebäude geplant gewesen, weil diese Länder dem Irak im Golfkrieg geholfen hätten.
Bei den Verhafteten sollen Kassetten gefunden worden sein mit dem Auftrag der „schiitischen Führer“, Informationen über die Botschaften und die Büros der Fluggesellschaften der USA, Saudi-Arabiens, Israels, Kuwaits und des Irak zu sammeln. Außerdem seien schiitische Bücher sichergestellt worden. Die Organisation soll 1985 von vier Personen gegründet worden sein, die einer Fundamentalistengruppe angehört hatten und zum Schiitentum wechselten. Ein Jahr später habe eine fünfte Person die Verbindung zu einem in Damaskus lebenden Saudi hergestellt, der sich Abu Imam genannt habe, in Wirklichkeit aber Mohamed Hassan Ramadan Al -Auad heiße. Dieser sei für die Verbreitung des Schiitentums in Ägypten zuständig und habe die vier angewiesen, Geheimzellen aufzubauen und ihre Aktivitäten mit anderen proschiitischen Gruppen abzustimmen. Die ägyptischen Moslems gehören mehrheitlich der sunnitischen Richtung innerhalb des Islams an.
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