piwik no script img

Neubau muß sein

■ Gewerkschaft der Polizei widerspricht der Alternativen Liste / Erneut gibt es Zoff um den Neubau der Kripo-Zentrale

Für die Gewerkschaft der Polizei (GdP) „wäre es fatal, wenn sich die Alternative Liste mit ihren Plänen durchsetzen könnte“. Die Sicherheitsexpertin der AL Lena Schraut hatte unlängst in einem taz-Interview vorgeschlagen, den Neubau der Kripo-Zentrale etwas kleiner ausfallen zu lassen. Die Abgeordnete hatte geltend gemacht, daß auch die Polizei angesichts der angespannten Haushaltssituation „Abstriche an ihren Wünschen hinnehmen müßte“. Der Neubau des zentralen Kripo-Gebäudes soll nach dem Willen der Planer 330 Millionen Mark kosten, davon sind bereits 20 Millionen verbaut worden. Bisher sind die verschiedenen Bereiche der Kriminalpolizei in 20, zum Teil weit voneinander entfernten Gebäuden in der ganzen Stadt verstreut untergebracht. Die AL hatte vorgeschlagen, daß bestimmte Bereiche, so beispielsweise die Polizeitechnische Untersuchung (PTU), der Universität angegliedert werden könnte. „Das würde das Bauvolumen der Kripo-Zentrale erheblich verringern“, erklärte Lena Schraut. „Wer Planspiele zur Abtrennung der PTU betreibt, beginnt mit der Zerschlagung der Kriminalpolizei“, heißt es dazu aus der GdP-Zentrale. Gerade die PTU sei entscheidend für die Kriminalitätsbekämpfung: „Bei der Bekämpfung der Rauschgift -, Wirtschafts- und Umweltkriminalität sowie der sonstigen Schwerstkriminalität spielt der Sachbeweis zur Überführung und Verurteilung eine entscheidende Rolle. Diesen liefert die PTU“, ergänzt die GdP.

In einem Gespräch, das die GdP mit dem innenpolitischen Sprecher der SPD, Lorenz, geführt habe, sei deutlich geworden, so die GdP, daß auch die SPD die Notwendigkeit des Neubaus befürworte. Ob das allerdings ohne Abstriche möglich sein wird, darüber entscheidet der Haushaltsausschuß des Abgeordnetenhauses ohnehin erst nach der Sommerpause.

-time

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen