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Weiter zwiespältiges Echo in der CDU

Bonn (dpa/ap) - Die Trennung des CDU-Vorsitzenden Helmut Kohl von seinem langjährigen Generalsekretär Heiner Geißler und die Nominierung Volker Rühes als Nachfolger sind in der Partei weiter umstritten. Vereinzelt wurde am Mittwoch auch die Forderung nach Ablösung Kohls im Amt des Parteivorsitzenden laut. Eine Vorklärung im parteiinternen Streit dürften die Sitzungen von Präsidium und Vorstand am kommenden Montag bringen.

Der Vorsitzende der nordrhein-westfälischen Jungen Union, Ronald Pofalla, setzte sich für die Aufstellung eines Gegenkandidaten für Kohl bei der Wahl des Parteivorsitzenden auf dem Bremer Parteitag Mitte September ein. Als mögliche Kandidaten nannte er Rita Süssmuth und Lothar Späth. Beide verkörperten einen neuen Stil in der Politik und seien keine „Partei-Apparatschicks“. Zuvor schon hatte Kurt Biedenkopf Gegenkandidaturen zu Kohl befürwortet. Auch der Stuttgarter Bürgermeister Manfred Rommel rechnet damit.

Süssmuth und Späth, die auch früher schon als mögliche Gegenkandidaten genannt worden waren, gaben zu solchen Spekulationen keinen Kommentar ab. Süssmuth erklärte lediglich, auch nachdem der Personalvorschlag (Rühe) vorliege, sei „der Konflikt ungelöst“. Sie bedrücke sehr der Stil, „in dem wir miteinander umgehen“.

Trotz der zu erwartenden Abrechnung des Ex-Generalsekretärs mit dem Kanzler soll beim Bremer Parteitag die Umweltpolitik das „wichtigste Sachthema“ bleiben. Dies versicherte Geißler am Mittwoch in Bonn. Er lehnte es ungeachtet bohrender Nachfragen ab, sich zu den personalpolitischen Auseinandersetzungen in der CDU weiter zu äußern.

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