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Montag

 ■ RADIODAYS

Dem medienüberfütterten Hörer soll die erste Ankündigung ein eurokulturelles Abschalten gönnen: Der BR stellt außereuropäische Musik vor. Ob Eskimo-Kompositionen von ihrem reizfreien Klima inspiriert werden, bleibt zu entdecken. Um 22.06 Uhr. Dienstag

Am letzten Dienstag fiel der Startschuß für eine notwendige medienkritische Sendereihe des WDR. Unter der Redaktion von Wilfried Lochner werden hier Kunst(wollen) und Kommerz, die Vermarktungsstrategien im Sendespektrum von Lokalstationen bis zum ARD und ZDF diskutiert. Interessant und überraschend ist die Feststellung, daß junge Leute mehr zur Radiokundschaft zählen als erwartet. Folglich drängen private Verleger auf den Hörfunkmarkt mit dem Ziel, die Marktposition zu wahren und zu stärken. Bis Januar haben wir Gelegenheit, vom „Umgang mit den Medien“ zu erfahren. WDR3, jeweils 9.20 Uhr.

Der Aufbruch des Zweiten Weltkrieges jährt sich diese Woche zum 50.Mal. Zu diesem Themenkreis hat der Deutschlandfunk sich mit einem scheinbaren „Randproblem“ der Kriegsspiele auseinandergesetzt: die Verfolgung von Deserteuren durch die Wehrmachtsjustiz. Das Schicksal dieser Soldaten stand fest und wird auch heute noch in konservativen Kreisen mit Verachtung behandelt. „Ihr könnt mich ruhig für einen Feigling halten“ ist die Bestandsaufnahme. 19.15 Uhr.

Wer sich über's Wochenende die Zeit auf der Internationalen Funk-Ausstellung IFA in Berlin vertrieben hat, weiß ja, wie eng es auf der Welt zugehen kann. Aber das war ja noch gar nichts: Vom Jahr 2000 an wird's wirklich heikel. Sechs Milliarden sind wir dann, eine Zahl, die schon mal Anlaß gibt zum öffentlichen Nachdenken! Der BR2 berichtet im Forum der Wirtschaft von einem Fachsymposium zum Thema. 19.30 Uhr.

Spätestens im März, wenn der Frühling im nördlichen Europa lediglich auf dem Kalender zu erkennen ist, packt viele die bereits klassische Sehnsucht nach fernen, sonnigen Ländern. Antrieb für solche Reisen sind keinesfalls die bloße Gier nach Wärme und kulturellen Monumenten. Denn eine auffallend große Schar alleinreisender Frauen ist mit dabei. Viele von ihnen, zu Hause in Frauengruppen engagiert, verlieben sich dort in einen Mann, der als Fischer, Bauer oder Handwerker ihrem gewohnten Lebenskreis sehr fern steht. Ob dies nun eine „Heimkehr ins Patriarchat“ bedeutet, fragt eine O-Ton -Sendung von Uwe Wandrey. HR2, 11.30 Uhr. Mittwoch

Das Thema Medien steht zur Zeit nun mal im Brennpunkt der öffentlichen Debatte. Der DLF leistet hierzu einen Forschungsbeitrag, indem er die Mediennutzung Jugendlicher untersucht. Ein Auswahlkriterium der Jüngeren verrät bereits der Titel dieser Sendung: Wer mithalten will, muß Farbe bekennen, „Schöne bunte Welt“. Um 21.35 Uhr.

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