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Moskaus Kritik greift

■ Oberster Sowjet Moldaviens debattiert Sprachengesetz / Baltische Kommunisten distanzieren sich von Sezessionsbestrebungen

Moskau (ap) - Die Spitzen der Kommunistischen Parteien Estlands und Litauens haben sich am Dienstag von Bestrebungen unabhängiger Organisationen nach einem Austritt aus der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken distanziert. Der estnische Parteichef Vaino Wjaljas erklärte laut einer Meldung der amtlichen sowjetischen Nachrichtenagentur 'Tass‘, die estnischen Kommunisten stimmten mit der Einschätzung des Zentralkomitees der KPdSU überein, die baltischen Republiken stünden wegen separatistischer Bestrebungen vor einem Abgrund.

Das Moskauer ZK hatte am Samstag nationalistische Bestrebungen im Baltikum scharf verurteilt. „Wir können eine freie und souveräne Regierung in der Union gleichberechtigter Republiken sein“, erklärte jetzt das litauische ZK. Auch Wjaljas sagte laut Berichten estnischer Zeitungen, seine Republik strebe zwar mehr Entscheidungsbefugnisse an, aber „als sowjetische Republik in der UdSSR“.

Der Oberste Sowjet der Moldauischen Sowjetrepublik hat am Dienstag mit der Debatte über einen Gesetzentwurf begonnen, mit dem Rumänisch zur Amtssprache erklärt werden soll. Die Abstimmung über die umstrittene Vorlage wurde für den späten Dienstag abend oder Mittwoch erwartet. Die gegen den Gesetzentwurf seit vergangener Woche streikenden 80.000 Arbeiter russischer und anderer Minderheiten setzten ihren Ausstand fort. Der Präsidiumsvorsitzende des moldauischen Obersten Sowjets, Mircha Snegur, rief die Abgeordneten in seiner Eröffnungsrede auf, den Entwurf unverändert zu verabschieden und den Streikenden keine Zugeständnissse zu machen. Das Fernsehen übertrug die Debatte sowohl in rumänischer als auch in russischer Sprache.

Die 'Prawda‘ hatte am Montag die separatistische Sammlungsbewegung Moldauische Volksfront scharf angegriffen und beschuldigt, sie wolle sich „auf dem Kamm einer schmutzigen Woge des Chauvinismus und Separatismus zur Macht tragen lassen“.

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