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Hustensaft im norddeutschen Kalbfleisch

■ Neuer Kälber-Mastskandal in Niedersachsen 1.000 Tiere beschlagnahmt /

In Niedersachsen gibt es einen neuen Kälbermastskandal. Erstmals ist in mehreren Harnproben von Kälbern aus dem Raum Weser-Ems das ausschließlich für den Menschen zugelassene Hustenmittel Salbutamol in hoher Konzentration nachgewiesen worden. Die Veterinärbehörden haben inzwischen über 1.000 Tiere aus zehn verdächtigen Viehbeständen in den Landkreisen Cloppenburg, Oldenburg und Vechta beschlagnahmt. Landwirtschaftsminister Burkhard Ritz ließ jetzt anordnen, daß jeder Betrieb, der einmal wegen illegaler Mastmethoden aufgefallen ist, sein Schlachtvieh für zwei Jahre den Behörden zur Kontrolle anmelden muß.

Die Ermittler der Sonderkommission des Landkriminalamtes schließen nach Angaben des Ministeriums nicht aus, daß sämtliche verdächtigen Kälbermäster zusammen mit dem Viehhändler

organisatorisch eng verbunden sind. Die Ermittler vermuten auch, daß die Schlachtkälber gezielt nach Süddeutschland gebracht wurden, nachdem offenbar durchgesickert sei, daß bei den seit längerem laufenden Kontrollen vorsorglich auch auf Salbutamol hin geprüft werden solle.

Salbutamol wirkt ähnlich wie das bereits als illegale Masthilfe bekannte Clenbuterol. Letzteres darf als Hustenmittel bei Tieren verwandt werden. Salbutamol dagegen ist für die Tiermedizin nicht zugelassen. Zur Masthilfe muß es nach Angaben des für Fleischhygiene zuständigen Referenten im Landwirtschaftsministerium, Götz Anhalt, in hohen Dosen verabreicht werden. Bei einigen inzwischen erneut verdächtigten Kälbermästern war vor Wochen Clentbuterol in noch zulässiger Menge nachgewiesen worden.

dp

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