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Christenkampagne: Entrüstet Daimler

Offener Brief: Statt Rüstung eine „Produktion für das Leben“ / 'FR‘ und 'SZ‘ weigern sich, Anzeigen der Kampagne abzudrucken  ■  Aus Stuttgart Uwe Rosentreter

Am Image des „guten Sterns“ kratzen, das wollen elf christliche Organisationen, die seit 1983 als „Kampagne gegen Rüstungsexport“ zusammenarbeiten.

Auftakt der gestern begonnenen Informations- und Aktionskampagne gegen den Daimler-Benz-Konzern bildet ein offener Brief an die Konzernchefs, in dem die Forderung erhoben wird, die Rüstungsproduktion auf eine „Produktion für das Leben“ umzustellen (siehe Anzeige Seite 7).

Ziel der auf einen Zeitraum von drei Jahren angelegten Kampagne unter dem Namen „Entrüstet Daimler“ ist die Einstellung jedweder rüstungsrelevanter Exporte und der Abbau beziehungsweise die Umstellung der Rüstungsproduktion auf zivile, sozial nützliche Güter, so der Sprecher der Kampagne, Richard Ackva.

Im November sind zahlreiche dezentrale Informationsveranstaltungen und Aktionen im ganzen Bundesgebiet geplant, am 10.Dezember, dem Tag der Menschenrechte, soll bundesweit der Opfer der Rüstungsexporte Daimlers in Südafrika gedacht werden. Für nächstes Jahr ist vorgesehen, Daimlers Politik verstärkt im Rahmen der Ostermärsche zu thematisieren und eventuell erste direkte Aktionen zur Hauptversammlung durchzuführen.

Ins Blickfeld der christlichen Gruppen gerückt ist Daimler nicht zuletzt wegen der zu erwartenden Fusion mit MBB und der damit verbundenen Gefährdung der Demokratie, sagte Ackva vor der Presse. Die entstehende Wirtschaftsmacht mit etwa 400.000 Beschäftigten werde ihre Interessen mit dem „Arbeitsplatzargument“ widerstandslos durchsetzen können. Mit welchen Schwierigkeiten sie im Verlauf ihrer Aufklärungsarbeit rechnen müssen, wurde den Vertretern der Kampagne gleich zu Beginn deutlich: 'Frankfurter Rundschau‘ und 'Süddeutsche Zeitung‘ lehnten den Abdruck der Anzeige ab.

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