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REP-Chef unsicher

■ Andres verweigerte die obligatorische Sicherheitsüberprüfung für den VS-Ausschuß

Die Fraktion der „Republikaner“ hat gestern den REP -Landesvorsitzenden Bernhard Andres „mit sofortiger Wirkung“ aus dem Ausschuß für Verfassungsschutz abgezogen. Mit „Bestürzung und Betroffenheit“ habe die Fraktion zur Kenntnis nehmen müssen, daß ihr Landeschef Andres die im Ausschuß geforderte Sicherheitsüberprüfung verweigert habe. Wichtigtuer Andres, den seine Parteigenossen am liebsten über eine ähnliche Affäre wie Lummer stolpern sähen, hatte zuvor den Vorgang um die Sicherheitsüberprüfung „ungeheuerlich“ genannt. Jetzt mußte er den geheimen Teil der Sitzung verlassen. Die ebenfalls ausgeschlossenen und gelangweilten Foto- und Filmteams quittierten den Abmarsch mit Blitzlichtgewitter. Und während Andres zum wiederholten Male vor der Presse versuchte, wie ein richtiger Politiker zu erscheinen, nutzten seine Fraktionskollegen die Gelegenheit, ihm, den meistgehaßten Republikaner unter den „Republikanern“, eins überzubraten. Ungeheuerlich, wo er doch gerade dabei war, allen zu erklären, daß er schon als Polizist „seinen Eid auf die Verfassung abgelegt“ habe und deshalb eine zweite Sicherheitsüberprüfung nicht nötig habe. Der Fraktionsvorsitzende Degen, designierter Nachfolger von Andres, beteuerte später: Für keinen Abgeordneten der REPs könne es irgendeinen Grund geben, sich der „obligatorischen Überprüfung zu widersetzen“. Es könne sonst der Eindruck entstehen, „daß hier etwas im Verborgenen bleiben soll“.

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