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Kuhhandel mit Folterern?

Athen (taz) - Die griechischen Obristen, die am 21. April 1967 den Diktator Giorgios Papadopoulos an die Macht putschten, haben nach Angaben der PASOK-nahen Tageszeitung 'Epikairotita‘ ihren ehemaligen „Führer“ zu einem Übereinkommen mit der Regierungspartei Nea Demokratia (ND) gedrängt, um ein Ende ihrer Haft herbeizuführen. Voraussetzung für den Deal: der politische Suizid der rechtsextremen EPEN, der „Nationale Politische Vereinigung“. Sie hat diese Woche ihre Auflösung bekanntgegeben: „Gemäß dem ausdrücklichen Willen der inhaftierten Offiziere und angesichts der kaltblütiger Erpressung, die das Thema der Freilassung von der Auflösung unserer Partei abhängig macht, stellen wir unsere Aktivitäten ein“, so die Verlautbarung.

Der Pressesprecher der ND bezeichnete es als „völlig abwegig“, zwischen der Auflösung der EPEN und dem übrigen politischen Leben Griechenlands eine Verbindung herstellen zu wollen. Einen Nutzen aus dem Harakiri der rechtsextremen Gruppierung wird die ND zweifelsohne ziehen. Der Großteil der EPEN-Wähler wird bei den voraussichtlich am 5. November stattfindenden Parlamentswahlen zur Partei von Konstantin Mitsotakis abwandern. Bei den Europawahlen erreichte die EPEN immerhin 1,16 Prozent der Stimmen.

Robert Stadler

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