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Rechtsextremist abgetaucht

Guatemala (afp/dpa) - In Guatemala ist ein prominenter ultrarechter Politiker untergetaucht, der nach Erkenntnissen der Ermittlungsbehörden für eine Serie von Attentaten in jüngster Zeit verantwortlich ist. Lionel Sisniega Otero war Polizeiangaben zufolge am Samstag bereits seit drei Tagen spurlos verschwunden. In Guatemala verübten mutmaßliche Rechtsterroristen seit Mitte Juli etwa 30 Bombenanschläge und entführten 19 Studenten, von denen neun in der vergangenen Woche mit Folterspuren tot aufgefunden wurden. Zwei Verdächtige, die nach ihrer Festnahme am Freitag die Beteiligung an einigen dieser Attentate gestanden, gaben an, Sisniega habe ihnen die Waffen geliefert. Als die Polizei daraufhin bei dem Rechtsextremisten klingelte, erfuhr sie von seiner Frau, er sei bereits am Donnerstag untergetaucht. In der Wohnung fanden die Beamten fünf Handgranaten und 1.000 Schuß Munition für Maschinenpistolen der israelischen Marke Galil. Sisniega hatte 1954 am Sturz der sozialdemokratisch orientierten Regierung von Jacobo Arbenz durch den US-Geheimdienst CIA und rechtsextreme guatemaltekische Militärs mitgewirkt und war auch an dem Putsch beteiligt, der 1982 das blutige Regime von General Efrain Rios Montt an die Macht brachte.

Verteidigungsminister Gramajo hatte am Freitag erklärt, hinter der gegenwärtigen Mordwelle stünden hohe Offiziere, die nach einem vereitelten Staatsstreich im vergangenen Mai geflüchtet seien. Zusammen mit rechtsextremen Unternehmern hätten sie Todesschwadronen gebildet.

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