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Atomgegner planen Weltkonferenz

Berlin (taz) - Die „Zweite Weltkonferenz der Strahlenbetroffenen“ soll zwar erst 1992 in Berlin oder München stattfinden, aber schon an diesem Wochenende trafen sich in Münster über 20 Vertreter der Grünen, von BUND, Greenpeace, der Gesellschaft für bedrohte Völker, Dritte -Welt-Gruppen und Nach-Tschernobyl-Initiativen. In drei Jahren sollen zu Pfingsten dann Wissenschaftler und Aktivisten zusammenkommen.

Vorbild für die Weltkonferenz ist eine Konferenz, die 1987 in New York stattfand. Die Opfer von Hiroschima und Nagasaki hatten dorthin eingeladen: Soldaten, die in Atomtestgebiete geschickt wurden, Indianer und Aborigines aus den Uranabbaugebieten, Mormonen, die im Abwind des Nevada -Testgebietes in den USA leben. Neu war damals, daß Wissenschaftler und Aktivisten eine Woche zum Kennenlernen zur Verfügung standen. Seitdem wuchsen die weltweiten Kontakte enger zusammen.

Fest steht inzwischen, daß auch der deutsche Nachfolgekongreß nicht kürzer als eine Woche dauern wird. Unklar ist noch, ob die Eintrittskarte zum Kongreß nur mit „Ausstieg sofort“ zu erhalten ist, oder ob es auch weniger sein darf. Die Delegierten, die pro Person mindestens zwei Gruppen oder Bewegungen vertraten, konnten sich noch nicht darüber einigen, ob ihr Treffen repräsentativ genug war, den Vorschlag zur Weltkonferenz zu verbreiten.

Wieland Giebel

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