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Manöver-Blütenlese

Jahresmanöver „Offenes Visier“ gestern beendet  ■  Foto: Wolfram Steinber

Lesen läßt sich die Bilanz des diesjährigen Großmanövers auf ganz unterschiedliche Weise. Erfolgreich, so der Oberstleutnant Reimann vom I.Korps beim Abgesang vor Journalisten, sei das neue Konzept gewesen. Wesentlich kürzer zu üben (fünfeinhalb Tage) und das mit deutlich reduzierten Einheiten (bis zu 39.000 Männer) für viel weniger Geld (25 Millionen Mark), das „Offene Visier“ scheint die Erwartungen der Hardthöhe befriedigt zu haben.

Billigend in Kauf genommen wurden auch bei diesem Konzept die Verkehrstodesopfer, die zerstörten Äcker und Vorgärten (bisherige Manöverschäden in Höhe von 2 Millionen Mark sind angemeldet), die nächtlichen Ruhestörungen und Hausfriedensbrüche.

Courage bewies ein Familienvater aus Ottersberg (Kreis Verden), der zwei Panzerführer nächtens aus einer Wohnsiedlung ausweisen wollte. Zwei Leopardpanzer hatten zu solch später Stunde mit heulenden Motoren die BewohnerInnen aus dem verdienten Schlaf gerissen. Ihrer Weigerung zu verschwinden, ließ der Mann eine Anzeige wegen Hausfriedensbruch, Nötigung und Lärmbelästigung gegen das Bonner Verteidigungsministerium folgen. (vgl. taz v. 18.9.)

anh

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