piwik no script img

Bremen kommt jetzt filmmäßig

■ Filminstitut und Filmbüro haben den Neid begraben

Bremen ist Film-Provinz, das soll sich ändern. Voll Lobes der „Partnerschaft“ stellten sich gestern das Bremer Institut Film / Fernsehen (BIFF) und das Filmbüro e.V. der Presse, die neidgeprägten Konflikte scheinen überwunden. Denn das Institut (Direktorium: Hans-Helmut Euler, Thomas Mitscherlich, Helke Sanders) hat viel Geld, ca. 3,6 Millionen „Grundfinanzierung“ im Jahr, dagegen hat der Zusammenschluß bremischer Film-Aktiven im Filmbüro nichts oder sehr wenig. Aber immerhin sollen schrittweise ein bis auf 200.000 Mark anwachsender Betrag 'rübergeschoben werden, und das Filmbüro klagt nur, daß die volle Kohle erst 1993 fließt. Das Land Bremen, so die gemeinsame Forderung, soll „Filmförderung“ betreiben, d.h. Einzelprojekte sponsern.

In den nächsten Jahren wollen die Leute vom Filmbüro erst einmal Workshops organisieren und sich weiterbilden, damit sie dann bei den kommerziellen Arbeiten des Instituts mitmachen können. „Soweit es geht“ soll das Geld nämlich in Bremen ausgegeben werden, versprach Instituts-Manager Euler.

Von seinen 3,6 Millionen kommen 750.000 von SAT 1, 500.000 Mark bekommt das Institut jährlich von TELE 5, 600.000 Mark vom Land Bremen. Ca. 1,6 Millionen kommen über die jeweils zweimal wöchentlich sieben Minuten Wissenschaftsmagazin herein, die in Kooperation mit dem Münchener Spektrum-Verlag ab November in Bremen produziert und ab Januar 1990 gesendet werden sollen. Für ihre Einzel-Produktionen müssen Mitscherlich und Sander sich „Drittmittel“ auf dem freien Film-Markt besorgen.

Das Filmbüro hingegen hat nicht das „Fernsehen“ zum Ziel aller Wünsche erklärt, die Bremer Film-Szene will die Leute wieder zu anspruchsvollen Streifen ins Kino locken. Das hat man mit dem Filmfestival mit Erfolg praktiziert. Warum wurde da nicht der Helke Sander-Film „Die Deutschen und ihre Männer“ gezeigt? Will man den Erklärungen der Festival -Veranstalter glauben, so hat das den Grund, daß Helke Sander den Brief, den sie wie alle anderen bekam, verschlampt hat. Und von sich aus hatte man daran nicht gedacht, weil man sonst nichts miteinander zu tun hatte...

K.W.

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen