: Ein Turm für die City
■ Das Kantdreieck am Theater des Westens soll jetzt im Schnellverfahren bebaut werden / Ein Geschäftshochhaus ist dort geplant
Der lang umstrittene Hochhausturm auf dem Kantdreieck in Charlottenburg wird gebaut - und zwar so schnell wie möglich, wenn es nach der dortigen SPD geht und auch gegen den Widerstand der AL. Auf der Tagesordnung der heutigen BVV in Charlottenburg ist ein Antrag der Sozialdemokraten, den Bebauungsplan für das Gelände gegenüber dem Theater des Westens möglichst noch in diesem Jahr planreif zu machen, damit gebaut werden darf. Die private Finanz- und Handels-AG will dort ein 36 Meter hohes „Medienhaus“ nach der Planung des Architekten Kleihues errichten.
Die Bezirks-AL fordert hingegen zuerst ein Nutzungskonzept für den gesamten City-Bereich. Dafür hätten sich auch Anwohner anläßlich eines „Stadtgespräches“ im Sommer ausgesprochen. Die AL-geführte Stadtentwicklungsverwaltung wollte ein Gutachten für diesen Bereich erstellen. „Jetzt haben wir in den letzten vier Jahren mit der SPD gegen diese CDU-Planung gekämpft, kaum sind die an der Macht, ziehen die das Ding noch schneller durch als die Schwarzen“, empört sich Hajo Bergandt von der AL.
„Über das Kant-Dreieck ist lange genug diskutiert worden, es gibt keine realisierbare Alternative“, sagt der Charlottenburger SPD-Fraktionsvorsitzende Kujath, gleichzeitig Abteilungsleiter der Senatsbauverwaltung, und: „Es ist immer gut, wenn gebaut wird.“ Zwar habe man mit der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung vereinbart, deren Gutachten abzuwarten, aber das sei ja wohl nicht fertig geworden.
Die Berliner Stadtentwickler beugen sich offenbar der Macht des Faktischen. Man sei nun doch mit der Festsetzung des Bebauungsplanes einverstanden, fordere allerdings Sichtverbindungen und Fußwege zum innerstädtischen Umfeld, erklärt deren Sprecher Rogalla auf Anfrage. Man hoffe, daß mit diesem Gewerbebau der Umwandlungsdruck auf die Wohnungen am Kurfürstendamm zurückgehe.
esch
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