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Graue Zellen im Alter aktiv

■ „Rentner sein heißt, Zeit für sich selbst zu haben“ / Neu: VHS-Animationsprogramm für Alte

„Rauh, aber herzlich“ zeigte das Berliner Seniorentheater „Graue Zellen“ einen Querschnitt durch den Alltag der Alten. Eigeninitiative, Kreativität und Lebensfreude demonstrierte es 250 ZuschauerInnen im Ernst-Waldau-Theater. Mit fünf Stücken, eingeleitet durch alte Schlager- und Musikalmelodien, brachten Theatergruppe und Pianistin Adda das Publikum ins Schwärmen, Erinnern und Mitsummen („In einer kleinen Konditorei“).

Das Programm stieß auf Begeisterung, besonders weil Lösungsmöglichkeiten angeboten wurden: Offensiv werden, gegen Isolation und Apathie im Alter aktiv werden, so lautete die Devise. Die Diskussion zeigte auch, woran ein menschenwürdiger Lebensabend oft scheitert: Viel zu wenig altengerechte Wohnungen und individuelle Betreuung, kaum Freizeitangebote und keine ausreichende Infrastruktur, die alte Menschen mobiler machen

könnte. Stattdessen droht ihnen die Abschiebung in Heime weit außerhalb der Stadt und die Selektion nach Familien und Berufsleben: Für viele beginnt mit dem Rentenalter ein Leben in Einsamkeit.

„Wohnen im Alter“, das Projekt von Hauptgesundheitsamt und Volkshochschule Bremen, zeigt Beispiele für Gegenstrategien in der Altenselbsthilfe. Eine „Wissensbörse“ soll die Fähigkeiten jedes einzelnen gezielt in die Altenhilfe einfließen lassen. Wer etwa als Rentner sein Klempnerhandwerk nicht mehr ausübt, kann für einen Bekannten den tropfenden Wasserhahn neu dichten, wer ein Instrument spielt, kann ruhig auf eine kleine Feier vermittelt werden.

Damit nicht alles graue Theorie bleibt, konnten sich Interessierte beim Veranstalter gleich zu einem Vorbereitungstreffen für die Bremer Wissensbörse anmelden. Die Volkshochschule bietet

darüber hinaus speziell für alte Menschen Kurse an: Gymnastik, Computer, Malen, Wohnen, Literatur sind nur einige der Themen. Außerdem läuft ab heute eine Ausstellung in der Unteren Rathaushalle zum Thema „Wohnen im Alter„(bis 29.9.)

mad

Das ausführliche Programm der Volkshochschule für die Seniorenveranstaltungen kann unter Tel. 496 36 58 kostenlos angefordert werden, wer Interesse an der „Wissensbörse“ hat, kann sich beim Hauptgesundheitsamt unter Tel. 497 36 51 melden.

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