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Verstärkte Kämpfe in Kambodscha

■ Rote Khmer sind nahe der Thai-Grenze auf dem Vormarsch / Konfliktparteien zu weiteren Gesprächen bereit

Phnom Penh/Bangkok (afp) - Während die Roten Khmer am Wochenende ihre Angriffe auf die westkambodschanische Stadt Pailin nahe der Grenze zu Thailand verstärkten, haben sich die kambodschanischen Konflikt-Parteien zu erneuten Gesprächen bereiterklärt. Der um Vermittlung bemühte thailändische Ministerpräsident Chatichai teilte am Samstag in Bangkok mit, die vier kambodschanischen Konfliktparteien und ihre regionalen Verbündeten sowie Frankreich würden „so bald wie möglich“ zu „inoffiziellen“ Gesprächen in Bangkok, Jakarta oder Paris zusammenkommen. Unterdessen ging auch am Wochenende der Abzug der vietnamesischen Truppen, die in feierlichen Veranstaltungen verabschiedet wurden, weiter.

Nach Angaben Chatichai's stimmten nun sowohl der Führer der kambodschanischen Widerstandskoalition Sihanouk als auch Ministerpräsident Hun Sen einem Treffen zu. Hun Sen erklärte sich am Sonntag zudem mit einer Rolle der Vereinten Nationen bei der Überwachung des vietnamesischen Truppenabzugs einverstanden. Er sei jedoch zu keinerlei Konzessionen in der Frage einer künftigen Regierungsbeteiligung der Roten Khmer bereit.

Unterdessen bestätigte der kambodschanische Verteidigungsminister General Tea Banh in Phom Penh, daß die Roten Khmer einen Teile des Gebietes um Pailin kontrollierten und „ihr Möglichstes“ tun, um weitere Zonen zu erobern. Feldkommandant Sok Pheap von der 474. Division der Roten Khmer berichtete vor Journalisten in der Provinz Battambang, eine große Konzentration der Widerständler greife gegenwärtig Stellungen der Regierungstruppen im Distrikt Pailin an. Nach seinen Angaben eroberte eine 300 Mann starke Einheit der Roten Khmer am Samstag das Dorf Ban Siem, einen mittelgroßen Stützpunkt der Regierungstruppen nahe der Ortschaft Sisophon. 38 Regierungssoldaten seien gefangengenommen und eine große Zahl von Waffen erbeutet worden.

Aus thailändischen Armeekreisen wurden bekannt, daß alle an der Grenze stationierten motorisierten Infanterieeinheiten in Alarm versetzt worden seien.

Eine erste Bilanz der mehr als zehnjährigen Kämpfe gab Kambodscha bekannt. Seit Dezember 1978 seien rund 10.000 Menschen getötet oder verletzt worden. Eine gleich hohe Zahl von Menschen sei an Krankheiten gestorben. Im gleichen Zeitraum wurden nach offiziellen Angaben aus Hanoi 60.000 vietnamesische Soldaten getötet oder verwundet.

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