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Auf Kosten der Gefangenen

■ In NRW-Knästen wurden die Mauern höher

Seit kurzem ist der Alltag für die Gefangenen in den Knästen von Nordrhein-Westfalen wieder ein Stück unmenschlicher geworden. Die Außenkontakte der Häftlinge werden somit empfindlich eingeschränkt.

Die Leidtragenden sind wie immer neben den Gefangenen, die Angehörigen. Sie müssen lange Anfahrtszeiten in Kauf nehmen. Sind zu viele BesucherInnen da, gibt es statt 30 nur noch 20 Minuten Besuchszeit. Kontakte nach draußen werden so kaputt gemacht. Ehen zerbrechen, und was wird aus diesen Menschen, wenn sie dann aus dem Gefängnis entlassen werden?

In ganz Nordrhein-Westfalen muß die großzügige Handhabung der Besuchszeiten leider aus haushaltsrechtlichen Gründen zurückgenommen werden, bedauerte Hans Josef Fischer, Referent im NRW-Justizministerium. Muß das sein? Was denken sich die verantwortlichen PolitikerInnen dabei, wenn sie sich vor den Wahlen für einen humanen Strafvollzug aussprechen, aber unfähig sind, das Strafvollzugsgesetz von 1977 dahingehend umzusetzen, daß auch ein humaner Strafvollzug in der Praxis durchgeführt wird.

Die Lobby für die Gefangenen ist bekanntlich nicht groß. Das soll uns nicht daran hindern, beständig und hartnäckig für die Rechte der Menschen im Knast zu kämpfen! Gebt daher Eurer Empörung schriftlichen Ausdruck! Schreibt an: Justizminister Krumsieck, Justizministerium NRW, Martin-Luther-Platz 40, 4000 Düsseldorf 1.

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