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Seife im Obersten Sowjet

Moskau (ap) - Der Oberste Sowjet in Moskau hat am Dienstag die tags zuvor aufgenommene Debatte über den Haushalt und die Verbesserung der schlechten wirtschaftlichen Lage mit einer Diskussion über die Zukunft der Kooperativen fortgesetzt. Geplant sind Gesetzesänderungen, mit denen die Aufsicht über die auf eigene Rechnung arbeitenden Genossenschaften dezentralisiert und den regionalen Behörden übertragen werden sollen. Der stellvertretende Ministerpräsident und Wirtschaftswissenschaftler Leonid Abalkin sagte, Ziel aller Maßnahmen müsse die Gleichbehandlung der Kooperativen und der staatlichen Betriebe sein. Als Beispiel für Ungereimtheiten, die zu beseitigen seien, nannte Staats- und Parteichef Michail Gorbatschow einen Fall, in dem eine Kooperative in einem Gebiet, in dem es praktisch keine Seife zu kaufen gegeben habe, das Stück für fünf oder sechs Rubel angeboten habe. Normalerweise hätte es nur einen Rubel kosten dürfen. Auf die Empfindungen der Bevölkerung sei Rücksicht zu nehmen; deshalb sei die Neufassung der Gesetze notwendig, erklärte Gorbatschow. Erst am Wochenende hatten Vertreter der Bauern bei ihm Klage darüber geführt, daß die Genossenschaften bei der Preispolitik freie Hand hätten.

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